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Mediennutzerinnen und -nutzer nehmen eine verbesserte Medienqualität wahr, doch die inhaltliche Berichterstattungsqualität zeigt im gleichen Zeitraum einen leichten, jedoch flächendeckenden Rückgang. Das Medienqualitätsranking 2024 stellt gegensätzliche Entwicklungen in der Medienlandschaft fest und identifiziert regionale Medienangebote als Gewinner der letzten zwei Jahre.
Das Echo der Zeit von Radio SRF belegt zum fünften Mal in Folge den ersten Platz im Medienqualitätsrating 2024, an dem das fög beteiligt ist (vgl. Darstellung 1). Auch die Neue Zürcher Zeitung, die WOZ, die NZZ am Sonntag und SRG-Angebote wie die Tagesschau und Le Journal bleiben Leuchttürme in der Schweizer Medienlandschaft.
Von den 42 untersuchten Medienmarken und Sendungen haben 22 an Qualität eingebüsst, während 16 ihre Qualität entweder halten oder verbessern konnten. Vier Medienangebote wurden neu in das Rating aufgenommen (Heidi.news, Republik, Blick.ch/fr und blue News).
Viele Medienmarken und Sendungen haben in den letzten zwei Jahren aus Sicht des Publikums an Qualität gewonnen. Das zeigt die repräsentative Bevölkerungsbefragung im Rahmen des MQR-24. Besonders gut schneiden dabei regionale und französischsprachige Medien ab.
Die Analyse der Berichterstattungsqualität verzeichnet im gleichen Zeitraum hingegen einen leichten, aber flächendeckenden Rückgang. Diese Entwicklung steht im Widerspruch zur vom Publikum wahrgenommenen Qualitätsverbesserung.
Im Medienqualitätsrating gibt es mit Heidi.news und dem Republik-Magazin zwei bemerkenswerte Neuzugänge: Die beiden Online-Medien setzen auf Hintergrundartikel mit hoher Eigenrecherche und erreichen im Segment der Tages- und Onlinezeitungen auf Anhieb die Plätze zwei und drei.
Auch die französischsprachige Online-Ausgabe des «Blick» wurde im Rating erstmals berücksichtigt und setzt in der Gruppe der Populärmedien sofort neue Massstäbe. Sie erreicht den höchsten jemals in dieser Vergleichsgruppe gemessenen Gesamtscore. Besonders auffällig ist die hohe Qualität der Berichterstattung, die auch vom Publikum entsprechend bewertet wird.
Das St. Galler Tagblatt konnte gegenüber 2022 den grössten Sprung nach vorne machen und erhält dadurch die Auszeichnung «Aufsteigerin des Jahres». Grund dafür ist eine deutlich bessere Bewertung durch das Publikum Das Tagblatt steht stellvertretend für einen Trend: Bei den klassischen Tageszeitungen und deren Onlinependants gewinnen insbesondere regional verankerte Medienmarken wie Le Nouvelliste, Basler Zeitung, Luzerner Zeitung oder die Südostschweiz.
Qualitätsmedien tragen nur dann zur demokratischen Meinungs- und Willensbildung bei, wenn sie auch genutzt und verstanden werden. Daher ermittelt das Medienqualitätsrating den sogenannten Impact-Score, der den Einfluss von 42 deutsch- und französischsprachigen Medienmarken und Sendungen auf die Meinungs- und Willensbildung misst. Die SRF-Tagesschau und Le Journal auf RTS erzielen die höchsten Impact-Scores, da sie sowohl eine hohe Reichweite aufweisen als auch vom Publikum als besonders informativ und verständlich wahrgenommen werden.