Navigation auf uzh.ch
Der Lokal- und Regionaljournalismus ermöglicht einen öffentlichen Diskurs über lokal relevante Themen und nimmt damit eine wichtige Funktion für die Gesellschaft ein. Die Krise des Journalismus gefährdet dies.
Die Digitalisierung hat das Medienangebot und die Mediennutzung tiefgreifend verändert. Sinkende Einnahmen aus Werbung und Verkauf und ein anhaltender Gratiskonsum machen dem professionellen Journalismus zu schaffen. Eine Folge davon ist die zunehmende Medienkonzentration. Wenige grosse Medienkonzerne dominieren den Medienmarkt und durch die Zusammenlegung von Redaktionen teilen verschiedene Medientitel immer mehr Beiträge. In der Deutschschweizer Presse betrug der Anteil geteilter Beiträge in der Politikberichterstattung im Jahr 2021 28%. Gerade regionale Medien spielen für die Demokratie eine wichtige Rolle. Sie stellen sicher, dass kantonale Persektiven auf das nationale Politikgeschehen den Weg in den öffentlichen Diskurs finden. Die zunehmende Medienkonzentration gefährdert diese zentrale Funktion.
In der Deutschschweiz gehören die meisten reichweitestarken Regionalmedien den Verbundsystem TX Group oder CH Media an. Mit zwei Analysen untersucht das fög die Vielfalt der Berichterstattung in den Kantonen Zürich und Aargau. Ziel des Projektes ist es, die Auswirkungen (neu eingeführter) Zentralredaktionen auf die inhaltliche Vielfalt zu messen. Zusätzlich untersuchen wir, welche Gemeinden Resonanz finden und von welchen Faktoren wie z.B. die Bevölkerungszahl diese abhängt. Weiter untersuchen wir, in welchen Themenbereichen die Gemeinden Resonanz finden (Politik, Wirtschaft, Kultur, Sport, Human Interest) und welche Qualität die Berichterstattung über die Gemeinden aufweist. Ist es eine gehaltvolle, einordnende und relevante Berichterstattung oder dominieren Soft News und episodische Beiträge?
Die beiden Analysen werden vomGemeinnützigen Fonds des Kantons Zürich und vom Lotteriefonds des Kantons Aargau unterstützt. Erste Befunde werden im Jahr 2023 erwartet.